Gold in Thüringen

Gold aus Thüringen
Gold aus Thüringen

Wer sich hier die Benennung konkreter Fundstellen erhofft, kann gleich weiterblättern.

 

Wie kommt man zum Goldsuchen? Nun ich hab vor 2 Jahren meine alte Estwinggoldwaschpfanne wiedergefunden. Vollkommen unbenutzt. Da dachte ich mir, die muss jetzt mal ausprobiert werden.

 

Was macht man als völliger Laie auf dem Gebiet? Na man schaut im Internet Youtubevideos und meldet sich in den sozialen Medien in entsprechenden Gruppen an. Sicherlich kann man sich da einige Anregungen holen, letztlich kommt man um das Probieren jedoch nicht drum rum.

Ich packte daraufhin meine Pfanne und einen Spaten ein und fuhr an die Weiße Elster bei Gera. Bekanntlich ein goldführender Bach. Und bereits in der dritten Pfanne fanden sich die ersten Flitter. Das Goldfieber war ausgebrochen.

Ich machte mir natürlich als Nächstes Gedanken, was ich so noch an Equipment bräuchte. Zunächst hab ich mir in China für 3,50 Euro eine neue größere Pfanne bestellt. Bei Norma ein Gartensieb für 5,00 Euro gekauft und der Rest war ja schon vorhanden.

 

Dann fragt man sich natürlich, wo geht man auf Goldsuche. Hierzu bekommt man natürlich kaum Hinweise von anderen "Schürfern". Aber in der Literatur wird man fündig. Das Museum Gera hat z.B. ein Heft zum Thema Goldsuchen ein Heft aus der Museumsreihe herausgegeben. Hierin werden die Weiße Elster, Leuba, Weida und nach einige kleinere Rinnsale beschrieben. Hess von Wichdorff beschreibt in seinem Buch ..... ausgiebig den Goldbergbau in Thüringen. Dr. Schade hat einige Büchern die Fundstellen für Gold in Thüringen, Vogtland und Sachsen beschrieben.

 

Aber eigentlich muß man sich nur damit beschäftigen, in welchen Gesteinen Gold vorkommt. Man holt sich die geologische Karte des entsprechenden Gebietes und prüft, ob goldhöffige Gesteine von Bächen angeschnitten werden oder ob goldhaltige Quarzgänge im Gebiet vorkommen. Auch die Erläuterungen zu den geologischen Karten geben oft schon Hinweise auf Goldseifen oder Goldbergbau.  Wenn dann in dem Suchgebiet die Bäche auch noch Namen wie Goldbach usw. tragen, dann kann man freutiger Erwartung sein zumindest einen Goldnachweis zu finden.

 

Nach einiger Zeit will man natürlich mehr. Also musste eine Rinne her. Dafür fand ich bei mir ein Stück Alumauerabdeckung. Ich beklebte sie mit Gummimatten aus meinem alten Auto und einem alten Bus. Das Streckmetall stammt noch vom Grenzzaun und der Rest aus eine Türschiene. Das "Minersmoos" ist aus dem OBI ein Duschabtreter. Dazu braucht man natürlich noch eine Pumpe. Die hab ich aus den üblichen PVC-Rohren gebaut.  In der Tat hab ich mir gleich zwei gebaut. Eine schmale noch für die dünnen Spalten. Die große besteht aus dem Seitenschweller eines Autos und einem Besenstiel.

 

ausgekratzte Spalte
ausgekratzte Spalte

Will man die Spalten im Bach auskratzen braucht man weiteres Werkzeug. Aber das hat man als Mineraliensammler natürlich. Fäustel, Meisel und nen langen zum "L" abgewinkelten Schraubenzieher. Hier kommt dann auch die Pumpe mit dem flexiblen Schlauchaufsatz zum Einsatz.

Tja oft findet man meist nur ein paar kleine Krümel, aber es ist doch schön, wenn man seiner Goldbachliste wieder mal ein Rinnsal hinzufügen kann.

 

Doch hin und wieder finden sich auch ganz besondere Goldstückchen. So zum Beispiel kleine Drähte aus Gold, die fast einen Zentimeter erreichen können. Diese sind meist auf einer Seite glatt und auf der gegenüberliegenden Seite sieht es so aus, als fand da eine Art Kristallbildung statt.

Natürlich sind die meisten Goldteilchen doch von eher kleiner Natur und bewegen sich um die 1 - 2 Millimeter. Und klar will man, wenn man all die Videos im Internet und die Serien im TV gesehen hat auch was finden, was in der Pfanne klappert. Nun gut mit etwas Glück kann man das auch, wenn die Ansprüche nicht zu hoch sind.

Nach 2 Jahren Goldsuchen, kann ich für mich festellen, dass es ein interessantes Hobby ist. Solange es man als solches betrachtet. Bewegt man sich in einigen Foren, geht es immer nur um größer, schöner und mehr. Die Leute streiten sich über Technik und jeder weiß es besser. Da wird über Maschineeinsatz diskutiert und über Naturschutz. Naja mittlerweile wasche ich fast nur noch mit Pfanne. Meist ist man alleine am Bach. Ich hatte auch die üblichen Begegnungen mit Anglern, aber keine Probleme. Ist ja auch interessant, wenn mann im Wasser buddelt und zwischen den Füßen suchen kleine Forellen im aufgegrabenen Grund nach Nahrung. Am nervigsten fand ich die diversen Arten von Fliegen und Mücken, die einem gerade in den Sommermonaten zu schaffen machen.

 

Der kleine Artikel sollte eigentlich nur mal eine Anregung für die jenigen sein, die mal Goldwaschen wollen.

Und hier noch ein Video am Schluss. Man will ja mit der Zeit gehen. (Bitte keine Bearbeitungstipps - ich such Steine und will kein Youtuber werden. Ach und Anfragen hinsichtlich der genauen Fundorte werde ich auch nicht bekannt geben, da mir die Bäche so gefallen, wie sie gerade sind.)