Der Diabassteinbruch Burgk bei Schleiz

Unweit der Autobahn A9 liegt der Diabasteinbruch Burgk. Nach Anmeldung und mit der nötigen Sicherheitsbekleidung, kann man freundlicher Weise den Bruch zu Werkszeiten betreten.

 

Der Bruch ist nicht gerade ein Eldorado für Sammler. Doch von Zeit zu Zeit konnte man schöne Stücke bergen. So zum Beispiel um die Jahreswende 2001 - 2002. Durch einen Einen Brucharbeiter bekam ein langjähriger Sammlerkollege einen "blauen Stein" überlassen. Auf den ersten Blick schien es, als sei er in blaue Farbe gefallen. Aber bei genauerer  Betrachtung konnten wir unzählige kleine  blaue Azuritkriställchen feststellen.

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt machten wir uns auf den Weg in Bruch. Leider konnten wir damals trotz intensiver Suche keinen weiteren Azurit feststellen.  Erst bei einem weiteren Besuch im Februar konnte die Stelle lokalisiert werden. Es lagen haufenweise Brocken bis Waschmaschinengröße umher, die in einem intensiven Blau

erstrahlten. Der Azurit wurde von Malachit und Fahlerz begleitet. Die ganze Vererzung war an eine karbonatische Matrix gebunden.

Absolut unglaublich fand ich aber wie wahnsinnig schnell Sammler sein können, wenn´s sich so eine Geschichte herumspricht. Innerhalb von nur wenigen Wochen war kein Krümmelchen Blau mehr zu finden.

 

 

Aber sonst ist der Bruch gekennzeichnet von grau-grünen Diabas, der kaum Mineralgänge zeigt und wenn sind diese meist mit Calcit oder Quarz gefüllt. Lediglich eine Störungszone mit einem zum Teil mineralienführenden Gang zieht sich parallel der längsten Bruchwand. Er hat also eine NW-SO Richtung. Die meisten der hier vorgestellten Mineralien stammen aus diesem Bereich. Auf dem nebenstehenden Foto ist der Gang als heller Streifen nach der Sprengung im Blockschutt zu erkennen.

Mineralien

Azurit
Azurit

Der Azurit stellt wahrscheinlich das farblich attraktivste Mineral des Bruches dar. Auf großen Flächen sind unzählige kleine nadelförmige Kristalle aufgewachsen. Bei der Nachschau unter dem Mikroskop konnte ich als interessante Ausbildung auch kleine kugelförmige Gebilde aus Azurit finden.

Bournonit
Bournonit

Bournonit fand sich in kleinen Kristallen und Aggregaten eingewachsen in Calcit-Quarzgängchen zusammen mit Sphaleritkristallen. Die kleinen Kristalle weisen einen intensiven Metallglanz auf.

Calcit
Calcit

Calcit stellt neben Quarz die Hauptfüllung der kleinen Gängchen im Diabas dar. Er tritt meist als Kanonenspat auf, kommt aber auch als verzerrte und abgerunde Skalenoeder vor. Im Dolomit bildet er kleine Linsen und Nester die dann teilweise wiederum auch Chalkopyrit enthalten können.

Chalkopyrit findet sich recht selten im Bruch. Meist ist er dann derb ausgebildet und in Calcit eingewachsen.

Cuprit ?
Cuprit ?

Bei einem roten Belag auf einem Gemenge aus Tetraedrit und Chalkopyrit könnte es sich wahrscheinlich um Cuprit handeln. Da die Probe nicht bestimmt ist, ist es mit einem Fragezeichen zu betrachten.

Dolomit mit Calcit
Dolomit mit Calcit

Dolomit kommt recht häufig im Bruch als derbe Gangfüllung vor. Hin und wieder bildet er die typischen Dolomitkristalle in braun-gelber Farbe. Er wird dann meist von Calcitkristallen begleitetet.

Erythrin findet sich gelegendlich als Anflüge und kleine himbeerfarbene Pusteln. Gerade im Bereich der Störungzone ist er als Anflug über etliche Meter zu verfolgen. Als ausgebildete Kristalle fand ich ihn bisher noch nicht.

Fahlerz genauer gesagt Tetraedrit tritt im Bruch sowohl derb, als auch als wohlausgebildete Kristalle auf. Die Kristalle sind meist nicht sehr groß. Sie befinden sich oft in Begleitung von Quarz, Malachit, Azurit und Dolomit.

Hämatit kommt als kleine Blättchen auf Calcit vor. Dort wird er von weißen Dolomitkristallen begleitet. Auch zeigt er kleine rote Kügelchen, die sich wiederum aus kleinen Blättchen zusammensetzen.

Malchit kam nicht so häufig vor wie der oben erwähnte Azurit. Dafür tritt er hier in einer Form auf, die ich sonst in Ostthüringen noch nicht finden konnte. In kleinen Drusen in einer Dolomitmatrix bildet er winzige aber klar erkennbare Locken, auch "Lockenalachit" genannt. Aber auch als klein Kugel auf- oder eingewachsen kann man ihn antreffen. Die Kugeln zeigen teilweise einen konzentrischen Aufbau. Der Malachit wird häufig von Azurit, Tetraedrit, Quarz und Dolomit begleitet.

Manganmineralien treten in Form von Dentriten im Dolomit auf und als kleine schwarze Pusteln in der Nähe von Azurit und Malachit auf.

Pyrit kann man im Steinbruch auch finden. Er zeigt sich in kleinen gestreiften goldglänzenden Würfel, welche oft eingewachsen sind. Weiterhin bildet er große Harnischflächen, die wie Pyritspiegel erscheinen können.

Pyrrhotin in Dolomit
Pyrrhotin in Dolomit

Pyrrhotin findet sich mein in Dolomit eingewachsen in den typischen taflig erscheinenden Kristallen. Oft sind diese Kristalle umzuckert mit einer goldglänzenden Kruste, bei der es sich um Pyrit oder Markasit handeln könnte.

Den allseits verbreiteten Quarz kann man auch im Steinbruch Burgk finden. Er bildet Milchquarzgänge im Diabas, die auch teilweise nicht sonderlich gut ausgebildete Kristalle enthalten können. In kleineren Formaten tritt er auch als Bergkristall auf.

Skutterudit stellt feinverteilt neben Tetraedrit das Haupterz des streichenden Ganges dar. Durch einen alten guten Sammlerkollegen aus Jena erhielt ich ein Stück, was auch teilweise frei auskristallisierten Skutterudit zeigt. Erythrin und Calcit sind Begleitmineralien.

rubinroter Sphaleritkristall
rubinroter Sphaleritkristall

Klein aber fein ist der Sphalerit aus dem Bruch. Er kommt in wohlausgebildeten Kristallen von orange bis rubinrot vor. Er tritt in Calcit-Quarzgängchen im Diabas auf und wird von Bournonit begleitet.

vermutlich Tirolit
vermutlich Tirolit

Eventuell um Tirolit könnte es sich um die Anflüge auf einem teilweise verwitterten Fahlerzputzen handeln.

Dies soll dann hierzu erst einmal aus mineralogischer Sicht gewesen sein. Im Bruch gibt es auch noch interessante geologische Erscheinungen zu betrachten, so z.B. die Lagerungsverhältnisse verschieden Gesteinschichten.