Ein Trip in die USA

Durch meinen langjährigen Sammelkumpane aus dem Süden Deutschlands hatte ich mich überreden lassen, mit in die USA zum Topasesammeln zu fahren.

Da Flug, Auto und Kontakte vor Ort durch ihn organisiert wurden, gab es eigentlich keinen Grund abzusagen.

 

Ende Mai startete der Flug von München über Detroit nach Salt Lake City.  Dort ging es dann zum Mietwagenpoint. Ok wir hatten uns irgend ein V8 4x4 Fahrzeug vorgestellt, aber es wurde ein Nissan Rouge. Dem ersten Nissan fiel das texanische Kennzeichen schon fast ab. Der Zweite war dann in Ordnung. Das bestellte Navi war natürlich auch nicht vorhanden. Aber was soll´s. Auf nach Delta zu unserem Ausgangspunkt für die nächsten 14 Tage.

Das Motel "Delta Inn" kann man empfehlen. Es war sauber und das Personal freundlich. Was für mich persönlich ne Katastrophe war - das Frühstücksbuffet. 14 Tage Toast mit Erdnussbutter und Marmelade und einen Kaffe, der nur der Farbe nach an Kaffee erinnerte.

Topaz Mountains

Etwa eine Dreiviertelstunde nord-westlich von Delta liegen die Topaz Mountains. Die Fahrt dahin ist etwas eintönig, da es teils schnurgerade durch die Wüste geht.

am Horiziont Topas Mountain
am Horiziont Topas Mountain

Schon aus einiger Entfernung sind die strahlend weißen Rhyolithberge zu erkennen. An bestimmten Tagen geht es dort zu wie auf einem Volksfest. Wir waren z.B. am Memorial Day dort. Die umliegenden Hügel waren von Amerikaner übervölkert. Und diese hatten Trailer dabei die größer waren, als manche Häuschen in Delta.

Mit ihren Pickups wären sie vermutlich am liebsten bis direkt hoch auf den Berg gefahren.

In diesem Fundgebiet soll man Topas, roten Beryll, Bixbyit, Amethyst und Hämatit finden können. Die Dinge die man auch in der weiteren Umgebung finden kann.

 

Nun was wir unbedingt finden wollen, waren natürlich rote Berylle. Ok am ersten Tag haben wir keinen gefunden. Aber dann wurde es besser. Rein theoretisch ist die Möglichkeit gegeben in jeder kleinen Rhyolithblase rote Berylle zu finden. Höffig sind Bereiche in denen der blendend weiße Rhyolit von schwarz-grauen Schlieren durchzogen wird. Hier ist die Chance auf Beryllfunde höher.  Stufen mit Beryll auf Matrix konnten vor allem hier geborgen werden. Manchmal sogar zusammen mit Topas und in Einzelfällen auch auf Topas.

Wenn man den staubigen Abraum durchsiebt findet man auch hin und wieder lose Beryllkristalle. Diese sind hier als flache sechseckige Scheiben ausgebildet. Meist eher von dunkelroter Farbe zum Teil mit Sandeinschlüssen. Vereinzelt kamen auch intensiv rote Kristalle mit teilweiser Transparenz vor.

Der Name der Gegend sagt es ja schon Topas Mountain. Es ist eigentlich unmöglich keinen Topas zu finden. Schon auf dem Weg sind farblose Topaskristalle aufzulesen. Leider verlieren die frischen cherryfarbenen Topase ihre Farbe am Sonnelicht.

Die Topas sind meist als Doppelender ausgebildet, wobei die Spitzen meist klar sind. Oft sind auch Clusterbildungen festzustellen. Die Kristalle haben eine große Formenvielfalt. Matrixstufen sind generell schwieriger zu bergen, da die Kristall oft schon lose ind den Hohlräumen liegen.

Landschaftlich macht die Gegend echt was her. Auch wenn es sich hier um Wüste handelt, hatten wir doch oft Regen. Hier konnte sich dann die Piste rasch in einen Bach verwandeln. Dazu hin und wieder ein Gewitter mit super Regenbogen.

4 "J" Mine

4 "J" mine ...... = eine Stelle, die die 4 Finder mit dem J im Namen aufgespürt haben. Sie befindet sich ebenfalls grob gesagt im Bereich der Topas Mountains.

Hier fanden sich größere Topase meist als Cluster und Doppelender bis zu über 4 cm. Viele der Topase haben Sandeinschlüsse. Einige sind aber auch von hervorragender Qualität. Sie sind schön cherryfarben und glasklar.

Auch hier ist die Umgebung sehr intressant. Überall eine interessante Vegetation und impossante Gesteinsformationen. Hin und wieder wird man von neugierigen Echsen beobachtet.

Searle Canyon

Wohnwagen von John
Wohnwagen von John

Unsere Sammelkollegen zelteten im Bereich Seal Canyon zusammen mit den Minenbetreibern. Hier vielleicht mal etwas zu  Jeremy Fuller, John Holfert und den Marks. Ein Dankeschön an die Betreiber und Arbeiter vor Ort. Es herrschte ein familiäres Klima, was das Sammeln zu einem entspannten und schönen Erlebnis werden ließ. Ähm Jürgen und Kollegen natürlich auch - grins.

So auch hier sollte es rote Berylle und Topas geben. Gab´s auch.

Der Claim ist gepachtet und damit Privat. Gegen eine Gebühr kann man dort aber schürfen.

Die Topase, welche wir dort fanden, waren zwar nicht all zu groß, aber dafür schön klar. Alf fand auch 2 Miniberylle. Dass es dort auch schönere Teile gibt, konnten wir auch noch bewundern.

Die Holfortite sind ohne Lupe kaum zu erkennen. Die kleinen strohgelben Nadeln sind mit Hämatit vergesellschaftet. Oft durchspießen die Nadeln die Hämatittafeln regelrecht. Es handelt sich hier um die Typlokalität des Holfortit.

In den Drusen findet sich mitunter auch derber Fluorit. Im Umfeld kann man zudem noch blasslila Amethyst finden.

Maynards Claim

Auch der Maynards Claim, Typlokalität für Bixbyit stand auf unserer Reiseroute. Nachdem ich tagebauartige Bilder von dort im Internet sah, war ich etwas enttäuscht von der Lage vor Ort. Hier wurde bereits wieder ordentlich rekultiviert, sodass es hier aussah wie überall. Neben Bixbyit soll es natürlich auch Topas und roten Beryll geben. Ein Kollege fand dann auch einen solchen auf Matrix.

 

Bixbyit fand sich in kleinen Kristallen. Zum Teil saßen Sie auf der Rhyolithmatrix. Weitaus mehr von den Minibixbyiten fand ich jedoch aufgewachsen auf bis zu 3 cm langen Sandtopasen.

Solar Wind Claim

Solar Wind Claim
Solar Wind Claim

Der Weg zum Solar Wind Claim ist von Delta aus etwas weiter. Auch dieser Claim ist privat, man kann aber gegen Gebühr schürfen. Auf dem Weg dahin kreuzten wilde Mustangs und auch Antilopen unsere Bahn. Auch die allgegenwärtigen kleinen Echsen waren wieder unterwegs. Leider war es uns nicht vergönnt eine Klapperschlange zu sehen.

Der Solar Wind Claim hatte schon eher die Ausmaße eines kleinen Tagebaus. Leider konnten die Betreiber nicht mit dem Bagger arbeiten, sodass nur eine elektrischer Bohrhammer und Handgerät blieb.

Hier zeigten sich im Rhyolith weichere Bereich, in denen Drusen mit Bixbyit, Topas und auch Fluorit zu finden waren. Ich konnte durch aus einige Bixbyite zum Teil auch auf Topas aufgewachsen bergen. Gerade die größeren über einem Zentimeter waren direkt in einer weichen Rhyolithmatrix eingebettet.

 

Die Topase von dort sollen sich in der Sonne pink verfärben. Nunja meine lagen jetzt fast 2 Monate in der Sonne und habe sich von honiggelb leicht ins Rötliche verfärbt. Von Pink kann aber keine Rede sein.

 

Der Fluorit ist lila und eher derber Natur.

 

An der Fundstelle findet man auch Pseudobrookit in bis glänzenden Nadel bis über 1 cm.

 

Mineral Mountains

Granitgebirge Mineral Mountains
Granitgebirge Mineral Mountains

Südlich von Delta liegen in der Nähe von Milford die Mineral Moutains eine bekannte Fundstelle für Rauchquarze. Bekannt außerdem noch für das Vorkommen von Klapperschlangen.

Ein Fundgebiet, welches sich durch einen schönen Kontrast zu den Topas Mountains auszeichnet. Aus grünen Büschen ragen abgewaschene glatte Granitfelsen empor. Hier und da stehen verbrannte alte Wacholderbüsche. Zwischendurch wachsen auch Blumen und blühen Kakteen. Auf den ersten Blick kann man sich kaum vorstellen hier was zu finden.

Nun gleich vorweg. Auch hier war nicht eine Klapperschlange zu hören, geschweige denn zu sehen. Schon eine kleine Enttäuschung. Dafür wusselten aber kleine Eidechsen umher.

 

Zuerst dachte ich die Drusen im Granit verbergen sich im Bereich von Alblitgängen. Dort konnte ich jedoch nichts erspähen. Der Granit zeigte jedoch an einigen Stellen grobkristalline / pegmatitische Bereiche mit Quarzknauern.

 

An einer dieser Stellen machte ich Rast und beim Klopfen auf die Quarzwulst konnte ich einen leicht hohlen Ton hören. Nach ca. 1 Stunde und 25 cm weggemeiselten Quarz und Granit tat sich ein Loch auf. Der Moment, wo die 35 Grad in der Sonne Utahs vergessen sind und dem man so entgegenhofft.

Als erstes ließ sich ein kleiner Feldspatkristall aus der Druse bergen. In Anbetracht der spartanischen Ausrüstung im Vergleich zu Touren in der Schweiz schon ein Erfolg. Danach kam auch schon eine kleine Rauchquarzstufe mit Kristallen bis 3 cm zum Vorschein. Ein Blick in Druse sagte mir aber auch gleich, dass die Decke der Druse kaum zu bergen ist. Hier waren Rauchquarze mit hohem Glanz und dunkler Farbe zwischen Orthoklasen angewachsen. Der Granit war frisch und kaum zu bearbeiten.