Die Gruben "Morgenröte" und "Abendröte" bei Dobereuth

Im Bereich Dobereuth streichen einige Eisenerzgänge. Meist waren die Gänge mit Spateisen gefüllt, der dann Gegenstand des Abbaus auf einigen Gruben war. So auch auf den Gruben Morgen- und Abendröte.

 

 

 

 

Die Grube "Morgenröte"

Die Mörgenröte liegt nördlich der Strasse von Dobereuth nach Hirschberg. In der vegetationsarmen Jahreszeit ist ihre Halde am Waldrand deutlich zu erkennen. Dahinter befindet sich das fast völlig verschüttete Mundloch.

Blick auf die bewachsene Halde derf Grube Morgenröte
Blick auf die bewachsene Halde derf Grube Morgenröte

Bruno von Freyberg zitiert aus "Die Minerallagerstätten des Thüringer Waldes"

"Diese bei Dobareuth gelegene Grube wurde 1851 neu aufgenommen, indem man den alten Schacht und Stollen neu aufwältigte. Letzterer erreichte eine Länge von 316 m. Das bis 2,5 m mächtige Erz (Spateisenstein mit eingesprengten Kupferkies, auch Malachit) ist über der Stollensohle völlig und unter der Stollensohle, soweit abgebaut, wie es der Wasserzudrang erlaubte. Im Jahre 1854 bekann man einen neuen Stollen, der bis zur Einstellung des Betriebes 360 m Länge erreicht hatte. Der Gang war 0,5 - 3,0 m mächtig, doch wurde das Erz immer reicher an Quarz, so daß schließlich die Grube aufgegeben wurde.

Das ehemalige Mundloch der Grube lag vermutlich 1 - 2 m weiter in Richtung Mundlochhalde. Heute ist hier nur ein Loch mit ca. 40 - 50 cm Durchmesser vorhanden. Ürsprünglich gab es da wahrscheinlich noch ein Rösche. Unmittelbar nach dem heutigen Zugang hat der Stollen wieder eine Höhe von ca. 2,50 m. Das Grubenwasser wird durch eine kleine Ziegelmauer gestaut. Dadurch stehen je nach Witterung gut 1 m Grubenwasser hinter der Mauer an. Teilweise scheinen noch hölzerne Laufbühnen in dem schlammigen Wasser vorhanden zu sein.

Der Stollen verläuft grob in nord-östliche Richtung. Er führt durch standfestes Gestein, bei dem es sich um einen Schiefer handelt. Hin und wieder durchziehen kleine Quarzgängchen und Quarzknauern das Gestein. Mineralien sind keine festzustellen.

Nach ca. 60 m befindet sich auf der rechten Seite die eingehauene Jahreszahl 1856. Ein Gedingezeichen konnte nicht gefunden werden. Es ist anzunehmen, dass die Zahl die den Stollenvortrieb zu dieser Zeit angibt.

 

Jahreszahl 1856
Jahreszahl 1856

Ca. 20 m nach der Jahreszahl verringert sich die Stollenhöhe. Hier macht der Stollen dann auch einen leichten Knick in nord-westliche Richtung. Die Stollensohle steigt hier "treppenartig" an.  Nach einer Engstelle erreicht man einen kleinen Hohlraum von ca. 2x2x3m. Hier hat man dann ca. 1,0 m Höhenunterschied zur vorherigen Stollensohle überwunden.

Bei dem Gestein in diesem Bereich handelt es sich um einen sehr mürben wasserdurchsetzen Letten. Es ist deshalb nicht unwahrscheinlich, dass es sich hier um einen größeren Firstenbruch handelt, der die Grubenwässer entsprechend anstaut. Leider kann man in dem Gesenk nichts erkennen.

Im März 2005 erfolgte auf dem 2. Feld oberhalb des Waldes mit dem Mundloch, zwischen zwei Strommasten ein Verbruch. Er hatte die maß 1,80 x 2,00 m und war ca. 1,60 m tief. Der Entfernung zum Mundloch nach, könnte es sich dabei um das 2. Lichtloch auf dem alten Stollen handeln.

 

 

 

 

Grube "Abendröte"

 

 

Nach Bruno von Freyberg in Minerallagerstätten des Thüringer Waldes wurde im Jahre 1859 der Gang mit 01-02 m Mächtigkeit angefahren. Der Gang wurde mit einem tiefen Stollen 140 m weit aufgefahren und in einer Mächtigkeit von 0,05 - 3 m abgebaut. Der Gang führte Spateisen und große Nester von Kupferkies, sowie Bleiglanz, Pyrit, und Quarz. Nordwestlich vom Licht- und Förderschacht soll der Hauptanteil der Gangfüllung aus Schwefelkies bestanden haben. Im Schwefelkies soll der Gang 400 m weit verfolgt worden sein. Alle Erzmittel seien bis zur Unbauwürdigkeit abgebaut worden.

 

Weiterhin nennt Freyberg folgende Mineralien von der Grube: Kupferglanz, Malachit, Kupferlasur und Bleiglanz.

Blick in die Abendröte mit dem Verbruch des Stollens
Blick in die Abendröte mit dem Verbruch des Stollens

Im Bereich beider Gruben waren keine nennenswerte Mineralfunde zu tätigen. Vor der Morgenröte kann man noch Braueisenstein finden. Die Abendröte hat keine Halden mehr.